Wir haben vom 29.03. bis einschließlich 01.04. Oster-Urlaub. Ab dem 02.04. sind wir wieder wie gewohnt für euch da!

2-Tages-Tour "Föhrenhof"
23.07.2016

Events


Bericht zur 2-Tages-Tour "Föhrenhof" von Simone

 

Da der Wetterbericht schon Tage vorher für unsere lang geplante Zwei-Tagestour leider echtes Sch###-Wetter angesagt hatte (der Durchschnitt der verschiedenen Vorhersagen versprach uns "coole" 12 Grad, dafür sintflutartigen Dauer-Regen oder je nach Vorhersage sogar HAGEL....), waren wir echt überrascht, dass eigentlich alle angemeldeten Motorradler (bis auf EIN Paar, das dem "Flugwetterbericht" mehr glaubte, als unserem "Wetterfrosch", und die Tour per Auto antrat - immerhin war so auch ein trockener Gepäcktransport garantiert ;-)!).

Wir "harten" Biker trotzten aber Wind und Wetter, und fuhren trotz bedeckten Himmels und doch noch recht frischen 12 Grad (?) mal frohen Mutes nach dem ersten Kaffee und der Gruppeneinteilung los gen Südtirol.

 

Über SEHR kurvenreiche geteerte Feldwege (99,7 % der Mitreisenden waren zwar bislang schon am Chiemsee gewesen, aber SO noch NIE.....) erreichten wir dann den Chiemsee, wo wir aus dem "Nirvana" kommend, wo vielleicht einmal ein einsames Reh am Straßenrand stand, direkt einen "Kulturschock" erlitten, als wir in das übliche Wochenend-Ausflügler-Getümmel rund um diesen See durchfuhren.

 

Ebenso kurvenreich (und zum Glück auch wieder DEUTLICH EINSAMER) ging es dann weiter gen Kössen, wo wir im "Erzherzog Rainer" Mittag machten, und die leeren Energie-Tanks der Fahrer mit RIESIGEN Schnitzeln, ebensolchen Salaten und wahren Bergen von Kaiserschmarrn wieder auffüllten. Trotz der sehr gemütlichen mit Wein überrankten Loggia und der gutgefüllten Whiskey-Vitrine vor der Bar quälten wir unsere "vollgefressenen Luxuskörper" wieder auf die im Schatten hinter dem Lokal abgestellten Bikes, und weiter ging es Richtung Felber-Tauern.

 

Die Guides hatten die fällige Maut schon beim Mittagessen eingesammelt, also ging es relativ flott durch die Mautstation hindurch über die Serpentinen an traumhafter Landschaft vorbei (mittlerweile hatte es angenehme 19-20 Grad, und SONNENSCHEIN, jedoch lagen oben an den Gipfeln bereits wieder Schneefelder....).  Dann ging es durch den Tunnel, und kaum waren wir auf der anderen Seite, fing es zu REGNEN an. Bis sich kurz vorm Staller-Sattel an einer Tankstelle dann SCHNEE in den Regen mischte... Nun gut, wir hatten dann noch lustige Erlebnisse, die man nur auf Paßstraßen auf dem Motorrad haben kann: Ein Golf mit Berliner Kennzeichen hauchte anscheinend gerade sein Leben aus, denn er fungierte als eine veritable Nebelmaschine.... Nur der Fahrer bekam nichts davon mit...

In weiser Voraussicht hatten wir alles bereits zu Hause wasserdicht eingepackt, und zogen uns nur sicherheitshalber noch Regenjacken über die Kombis, da uns ja noch der Staller-Sattel mit seinen 2052 Metern Höhe bevorstand. Die italienischen Rennmotorradfahrer, die wir an der Tankstelle trafen, meinten, dass das Wetter in "bella italia" DEUTLICH besser wäre (Wenn wir sie correctamente verstanden hatten ;-)!), also fuhren wir wieder los.

Dummerweise erreichten wir den Staller-Sattel erst um 16:36 Uhr.

Da man diesen Sattel NUR zwischen der vollen und ersten Viertelstunde befahren kann, warteten wir BRAV im dauernden Nieselregen an der dortigen roten Ampel, und ließen uns von den Autofahreren auslachen.

Doch da die Gruppe von Heinz bereits seit 16:16 Uhr oben stand, konnten wir gleich hinter dieser Gruppe in der Poleposition VOR den ganzen Autos starten!

Und zum Ratschen hatten wir auch wieder Bekannte gefunden..... also vergingen auch diese letzten 24 Minuten fast wie im Flug!

 

16:58 Uhr: Aufsteigen

16:59 Uhr: Wir starteten die Motoren (wenn man schon mal in der "Pole" steht, will man die anderen nicht unnötig aufhalten ;-)!)

17:00 Uhr: GO! Wir stürzten uns im "Konvoi" die 2052m hinein in die tiefhängenden Wolken (SAUkalt:-(!), Sicht ging eher gegen Null....) - oder war es eher hochliegender Nebel (?), und fuhren fast blind auf die erste Kehre zu, die echt meineidig war! Es war uns allen ein Rätsel, wie Heinz mit seiner Pan European diese Kurve schaffte, ohne rückwärts rangieren zu müssen...

Da wir wetterbedingt vom umgebenden Panorama nicht viel mitbekamen, bezwangen wir auch die "hinterlistige Kurve" vorm Speichersee problemlos (hier fährt man "blind" auf eine Kuppe zu, kaum ist man oben, breitet sich der echt schöne und malerische See direkt vor einem aus, und die Straße windet sich hier aprupt in einer ca. 130° Kurve nach links unten weg....!

Wir waren echt froh, als wir um ca. Viertel nach sechs Uhr abend das Hotel Föhrenhof erreichten, denn unsere Oberarme fühlten sich nach den kilometerlangen Kurven langsam so an, als ob wir alle die Oberarme von Hulk Hogan entwickeln würden! Ist nicht auch eine GERADE hin und wieder mal eine schöne Strecke zum Motorradeln, vor allem mit Gepäck ;-)?

Die "schnelle Truppe" war natürlich schon seit langem im Hotel (Dank der Ampelschaltung am Staller-Sattel...), und genoß bereits die erste Runde Weißbier zum Ausklang....

Die "Bikes" bekamen einen netten überdachten "Schlafplatz" (unsere VORM Hotel unter den Balkonen, die früher angereisten hatten hinten ihre Plätze im Carport...)

 

Da wir abends ALLE so was von "platt" waren, konnten wir leider den wirklich hervorragenden Wellnessbereich des Hotels nicht auskosten (sonst wäre es vermutlich zum Tod durch Ertrinken wegen Einschlafens im Whirlpool gekommen ;-)!), und trafen uns nach und nach alle auf der gemütlichen Hotelterasse, wo wir nach dem hervorragenden, jedoch sehr üppigen Vier-Gänge-Abendessen noch den einen oder anderen Schnaps genossen (Marillen- oder Nusslikör oder Zirbenschnaps aus der gefühlten Viertel-Liter -"Blumenvase"). So gegen halb elf wurde es dann deutlich ruhiger, weil sich nach und nach alle in die Waagrechte begaben, um am nächten Tag fitt für die Rückfahrt zu sein.

 

Nach einer erholsamen Nacht bei frischer Bergluft in echt guten Betten in super Zimmern wurden wir am nächsten Morgen von strahlendem Sonnenschein geweckt. Nach einem wirklich guten Frühstücksbuffet um halb acht packten wir langsam zusammen, und um halb 9 Uhr konnten wir wieder ohne Ausfälle starten.

Es ging über die alte Brennerstraße wieder gen Austria. Dummerweise hatte der Neu-Ulmer-Goggomobil-Klub genau dieselbe Idee, allerdings ein deutlich schlechteres Leistungsgewicht, also wurden wir leider extrem ausgebremst... - ob das letzte Goggomobil namens "Bärli" den Brenner überlebt hat, wissen wir leider nicht ;-)!

Die Gruppen, die die "Goggomobil-Schikane" erfolgreich überwunden hatten, wurden dann folgerichtig von einem Wohnmobil ausgebremst....

IRGENWANN hatten wir dann alle wieder deutschen Boden erreicht, und beim Altwirt in Lenggries trafen wir alle wieder zusammen.

 

Über Geretsriet, Markt Schwaben, Erding und unzählige in der Erinnerung namenlose "Käffer" erreichten wir dann gegen 18 Uhr wieder unseren Startpunkt vom Vortag. Dort, beim Streifenender, wurde dann bei einem letzten Kaffee noch die letzten verbliebenen Gruppen aufgelöst. Die ersten hatten sich bereits in Dorfen verabschieden müssen, da nach knappen 650 Kilometern(?) die Strecke noch bis zum Streife und wieder zurück nicht mehr sonderlich verlockend waren....

 

Fazit: Gerne wieder - war eine Fetzengaudi, nette Leute, super Essen, traumhafte Landschaft - was will man mehr?

 

Liebe Grüße,

 

Simone